Abstract

"Garbage comes first, then we build a system to deal with it!"1)

Viele Ideen, Entwürfe und Konzepte wandern in den Papierkorb des Desktops. Sie werden vom Ersteller als unbrauchbar und nutzlos eingestuft. Datenmüll ist Rohstoff am falschen Ort - das heißt, dass die weggeworfenen Dokumente für andere "kreative Köpfe" in einem anderen Kontext brauchbar sein könnten.

In dem vorliegenden Konzept werden alle vermeintlich unbrauchbaren und nutzlosen Dokumente aufbereitet; sie werden nach bestimmten Kriterien sortiert. Grafik- und Bilddateien werden beispielsweise nach Dateiformaten, abgebildeten Formen und Farben, Kontrasten u.ä. geordnet.

Der User kann seine eigenen Konzepte und Ideen mit dem vorhandenem "Datenmüll" vernetzen. Durch die Vernetzung kann er zu neuen Ideen und Anregungen gelangen; das Ergebnis ist: Kreativität hoch zwei! Um den Prozess der Vernetzung möglichst effektiv zu gestalten, wurde im Rahmen des Projekts "Media in Motion" ein Format zur Datenvernetzung: "krea2" entwickelt.

Der User lädt seinen eigenen Entwurf auf die Plattform "krea2" hoch und definiert "weiche" Suchkriterien. Die "weichen" Suchkriterien sagen aus, ob beispielsweise nach ähnlichen, gleichen oder konträren Kriterien des hochgeladenen Bildes gesucht werden soll. Hat der User keine konkreten Entwürfe sondern lediglich vage Vorstellungen im Kopf, so kann er diese visualisieren ,und das System liefert Ergebnisse entsprechend der Zeichnung in Kombination mit den "weichen Suchkriterien".

Durch das neue Format wird der User kognitiv entlastet. Er muss seine Entwürfe und Vorstellungen nicht in Suchbegriffe verbalisieren, wodurch eventuell wichtige Informationen, Ideen und "Geistesblitze" verloren gehen können. Das neue Format überspringt diesen Schritt; visuelle und mentale Bilder werden direkt in verarbeitungsfähige Informationen umgewandelt.

 

 





1)
DeLillo, Don/
Underworld/
New York 1998